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Wort zum Tag – 13.12.2024


13. Dezember 2024

Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, der Herr kommt gewaltig. (Jesaja 40,3+10)

Adventszeit ist Vorbereitungszeit. Wir bereiten uns auf das Kommen von Jesus Christus vor. Natürlich haben wir auch noch anderes vorzubereiten. Verträge müssen ausgearbeitet werden, Schutzkonzepte erstellt werden oder Nachforderungen von Behörden sind zu erledigen. Manchmal begegnet mir in den Gesprächen einfach nur Ratlosigkeit, Sorge und Frust. Viele fragen sich – wie geht es wohl weiter in unserem Land? Ja, wenn wir das wüssten! Die Adventszeit lädt uns ein, voraus zu blicken, einmal weg von unserer Ratlosigkeit. Wir schauen jetzt oft nur bis Weihnachten.
Aber die Adventszeit will viel weiter schauen – in die neue Welt Gottes.
Das hat Jesus so gemacht. Das machten auch die Propheten vor ihm so.
Einer von ihnen, Jesaja, lebte viele Jahre vor Jesus und wagte einen Blick voraus.

Er erinnert die Menschen in seinen prophetischen Schriften mit Bildern an die Hoffnung. An der will er anknüpfen. Die will er wecken.
Damit spricht er zu Menschen, die sich um die Zukunft sorgen. Er erinnert sie:
Wo Gott dein Weggefährte ist, da bist du nicht allein. Ist das nicht wunderbar, nicht allein zu sein? Ich durfte in diesem Jahr unsere Enkeltochter taufen. Die Eltern suchten für sie einen Taufspruch aus dem Josuabuch aus: „Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. Sei getrost und unverzagt.“ Wir brauchen nicht nur diesen Zuspruch in unserer Zeit sondern auch das Vertrauen in die Wirklichkeit dieses Wortes. Damals durfte das Volk nach der Gefangenschaft in die Heimat zurückkehren.

Vor der Heimkehr lag ein langer Weg durch die Wüste. Genau dort bereitet dem Herrn den Weg und brecht auf. „Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, der Herr kommt gewaltig.“ (Jesaja 40,3+10)

Gott kommt uns entgegen. Er hilft uns die Felsen der Bitterkeit zu sprengen, die Täler der Niedergeschlagenheit zu überwinden, die Sümpfe des Unrechts trockenzulegen, die Schluchten des Hasses zu überbrücken, die Höhenzüge des Stolzes zu untertunneln und die Kurven der Raffinesse zu begradigen. (wie es Landesbischof Bilz einmal formulierte) Ich bin nicht allein, ich bin nicht verlassen, Gott kommt in seinem Sohn in die Welt und auch zu mir. Er stellt sich uns an die Seite, als der, der meine Lasten mitträgt. Darauf können wir vertrauen. Jesus trägt mit. Er hilft mir, mich neu für das Leben zu öffnen. Advent beginnt dort, wo sich Menschen auf den Weg zu Gott machen und alles von ihm erwarten.

Torsten Merkel, Pfarrer im Kirchspiel Muldental