Ganz neu durch die Liebe

Letztes Wochenende haben sich unsere jüngste Tochter und unser Schwiegersohn trauen lassen. Faszinierend schön war das alles – das Brautpaar und das Bekenntnis zueinander in Liebe. Wir sahen und hörten: Da entsteht etwas ganz Neues – eine neue Familie.

Im Wochenspruch für die neue Woche heißt es: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Kor. 5,17)

Ist es im Glauben an Gott ähnlich wie bei einer Ehe? Wer in Christus ist, ist eine neue Schöpfung – das klingt groß, fast übermächtig. Aber dieser Satz aus dem 2. Korintherbrief meint nicht nur einen einmaligen Umbruch, sondern eine lebensverändernde Beziehung. In Christus wird nicht einfach das Alte überdeckt, sondern es wird tatsächlich verwandelt. Ein Mensch, der Jesus vertraut, lebt aus einer neuen Quelle: aus Gottes Liebe.

„Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1. Joh. 4,16b)

„Gott ist die Liebe.“ Das ist keine abstrakte Wahrheit, sondern eine konkrete Erfahrung. Wer in der Liebe bleibt – das heißt: wer sein Leben an Jesus Christus ausrichtet, wer in seinem Geist lebt – der bleibt in Gott, und Gott in ihm. Es ist dieselbe Bewegung wie bei Paulus: In Christus zu sein heißt, in der Liebe zu bleiben. Und diese Liebe macht alles neu.

Manchmal fällt es uns schwer, das zu glauben. Das Alte scheint so präsent: Schuld, Enttäuschung, Wunden, die nicht verheilt sind. Aber genau da setzt Christus an. Er schafft nicht nur einen Neuanfang, er ist der Neuanfang – Tag für Tag.

Jesus Christus kann und will auch dein Fundament sein. Nicht wankend wie Menschenworte, sondern fest wie ein Fels. In ihm finden wir Halt – und Heimat. In ihm sind wir neu. Und das Beste: In ihm sind wir geliebt und können Liebe leben.

Wenn Sie möchten, beten Sie doch mit mir: Herr, Jesus Christus, danke, dass du uns neu machst. Lass uns in deiner Liebe bleiben, in dir verwurzelt und getragen sein. Mach du unser Leben und unsere Ehen und Familien zu einem Ort, an dem deine neue Schöpfung sichtbar wird. Amen.

Pfarrer Johannes Möller im Kirchspiel Geithain-Frohburg-Lunzenau