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Wort zum Tag – 01.08.2025


1. August 2025

Ermutigende Rückschau


Manchmal halten wir inne, schauen zurück, erinnern uns. Runde Geburtstage oder Jubiläen können dafür Anlässe sein, genau wie die Zeit des Jahreswechsels.

Anfang des Jahres stelle ich immer für eine Gemeindeveranstaltung Fotos aus den zurückliegenden Monaten zusammen. Und ich bin dann oft sehr erstaunt, was alles so los war, was gelungen ist, was richtig schön war. Vieles davon hatte ich über den Sorgen und Herausforderungen des Alltags längst vergessen. Die Rückschau aber macht mich dankbar und stärkt mich für die Aufgaben, die vor mir liegen.

Heute ist nun kein Jahreswechsel, aber es beginnt ein neuer Monat. Und im Monatsspruch, der über dem August steht, hält auch jemand Rückschau. Es ist der Apostel Paulus. Allerdings geht es bei ihm nicht um ein Jubiläum oder einen Jahresrückblick. Paulus ist als Vertreter des neuen christlichen Glaubens angeklagt und steht vor Gericht. Eine Verurteilung zum Tod ist nicht ausgeschlossen.

In dieser brenzlichen und ungewissen Situation setzt Paulus nicht darauf, sich zu verteidigen. Sondern er erzählt von seinem Leben, von all seinen Erfahrungen in der Vergangenheit. Wie oft war er in Gefahren, hatte lebensbedrohliche Situationen erlebt. Aber genauso oft hatte er auch Hilfe von Menschen und von Gott erfahren, wurde bewahrt und getragen von der Kraft seines Glaubens. So kann er mutig sagen: „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein.“ (Apostelgeschichte 26,22)

Aber was hilft uns angesichts der vielfältigen Probleme und Nöte unserer Zeit? Was gibt uns Halt und Zuversicht? Liegt nicht auch in unserer Erinnerung ein großes Potential? Die Erinnerung vielleicht, wie ein Neuanfang möglich war. Oder wie in hoffnungslos scheinenden Situationen Lösungen gefunden wurden. Und nicht zu vergessen, wie wir Hilfe erfahren haben und bewahrt wurden.

Eine solche Rückschau macht dankbar und stärkt das Vertrauen in Gottes Hilfe. Nutzen wir den Blick zurück, um zuversichtlich weiterzugehen.

Pfr. Dr. Torsten Reiprich aus der Kirchgemeinde Pegau