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Israel-Gedenken in Grimma


14. Oktober 2024

Vor einer Woche am 07. Oktober fand anlässlich des Jahrestages des Überfalls der Hamas auf Israel eine Gedenkveranstaltung unter anderem in der Frauenkirche zu Grimma statt. Der “Freundeskreis Israel” wollte in Zusammenarbeit mit der Diakonie Leipziger Land sowie der Kirchgemeinde Grimma auch hier in der Region den Menschen aus Israel gedenken.

Grimma hält seit 2011 eine Städtepartnerschaft zur Stadt Gezer in Israel. Aber auch darüber hinaus werden Freundschaften und Verbindungen nach Israel intensiv gepflegt. Seit dem Anschlag vor einem Jahr trifft sich zudem wöchentlich überregional ein Israel-Gebetskreis, erst im Sommer wurde ein Jugendaustausch aus dem Kibbuz Magen in der Nähe des Gaza-Streifens in die Stadt an der Mulde organisiert.

Die Diakonie Leipziger Land berichtete darüber: 02.08.2024Für ein paar Tage den Krieg vergessen: Israelische Jugendliche erlebten Auszeit in Grimma – Diakonie Leipziger Land (diakonie-leipziger-land.de)

Außerdem wurde die Woche per Video dokumentiert: Deutsch-Israelischer Jugendaustausch Grimma-Magen (youtube.com)

An diesem Gedenkabend in Grimma wurde gemeinsam gesungen. Auf deutsch, englisch und auch hebräisch. Außerdem gab es Berichte von Zeugen zu hören. Lehrerin Liraz, die während des Jugendaustauschs hier ebenso eine Woche in Grimma verbrachte, schrieb einige Worte für den Abend. Derartige Geräusche, wie am 7. Oktober 2023 habe sie noch nie gehört. Die Menschen aus dem Kibbuz sollten in die Schutzräume, mussten sich selbst verteidigen, bis die Armee eingreifen konnte. In den ersten 9 Stunden des Krieges haben sie 4 Menschen aus ihrem Kibbuz verloren. Alle Menschen dort kennen mindestens ein Opfer des Tages. Nun lernen sie, mit der “neuen Realität” umzugehen. “Wir bauen zusammen unsere Zukunft. Wir gehörten zu den ersten, die zurück in die Region gekommen sind. Wir hatten Glück zu überleben und sind froh, uns gegenseitig zu haben.”, heißt es im Bericht.

Auch in der Gruppe an diesem Abend gibt es enge Verbindungen nach Israel, Verwandte und Freunde leben dort. Aus einem Bericht einer Krankenschwester heißt es, dass es schwierig ist, das letzte Jahr in Worte zu fassen, “der 7. Oktober hat uns in eine andere Realität versetzt, die sich in unsere DNA eingeprägt hat”. Dennoch ist auch aus diesem Bericht viel Dankbarkeit zu hören, Dankbarkeit, ein zuhause zu haben, nicht vertrieben worden zu sein, viel Unterstützung aus der ganzen Welt zu erhalten.

11 Kerzen wurden entzündet, die mit Namen versehen wurden. Namen einer Liste mit einst 37 Personen, für die in der Ephorie seit einem Jahr gebetet wurde. Zwei Menschen davon wurden befreit, 11 Personen werden noch immer vermisst. 24 Personen sind verstorben.

Jesus sagt, er ist das Licht des Lebens. Ein Bild der Hoffnung. Deshalb wurden die Kerzen für die noch vermissten 11 Menschen aus Israel an der Osterkerze entzündet. Als ein Zeichen der Hoffnung für die Geiseln.

Gemeinsam wurde an diesem Abend für Frieden im Nahen Osten gebetet.

Am 11. November gastiert ein Chor aus Gezer, der israelischen Partnerstadt von Grimma in der Frauenkirche zu Grimma. 18 Uhr beginnt der Auftritt.