Wort zum Tag – 01.11.2025
                                            1. November 2025
                                        
                                        …. die La – ter – ne raus.
Sie haben es sicher auch gleich im Ohr gehabt – die letzten Takte vom „Mann im Mond“ der Prinzen. Ja, die Zeit der Laternen beginnt gerade wieder.
Bald leuchten die Laternen für Sankt Martin, dem ein Licht aufgegangen ist, nachdem er seinen Soldatenmantel mit einem Bettler geteilt hatte. Oder als Laternenhaus im Advent, mit dessen Licht wir auf die Ankunft Jesu warten. Oder in Form eines ausgehöhlten Kürbisses (Kohlrübe) mit dem Jack, der untote Hufschmied mit einer glühenden Kohle in der Nacht zum 1. November heimatlos zwischen Himmel und Hölle umherirrt.
Mir fällt noch eine ganz besondere „Laterne“ ein, von der ich ihnen erzählen will: Wir waren mit Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Landesschule Pforta zu einer Führung unterwegs und blieben auf dem Weg zur Kirche vor einer „Totenleuchte“ stehen. Mitten in dieser 800 Jahre alten sechseckigen Kapelle, die an eine große Laterne erinnert, waren Fotos von Schülerinnen und Schülern aufgestellt, die in den vergangenen Jahren gestorben sind. Da es sich um ein Gymnasium mit einem Internat handelt, liegt in dieser Landesschule auch ein Schwerpunkt auf Gemeinschaft. Unsere Konfis waren von dieser Art zu trauern, emotional sehr beeindruckt. „Das könnte Schule machen.“
Am heutigen Gedenktag der Heiligen (Allerheiligen) werden auf unseren Friedhöfen vielerorts kleine Grablaternen aufgestellt. Dieser Brauch gleicht dem in Schulpforta. Denn das Licht in dunkler Nacht symbolisiert sowohl unsere Taufe als auch die Auferstehung Jesu von den Toten. Vom Beginn bis zum Ende unseres Lebens und darüber hinaus sind wir von Gott angenommen und geliebt. Wie das Licht von der Laterne umhüllt und geschützt wird, so umhüllt Gott unser Lebenslicht. Niemand geht verloren! Das verspricht uns der Gott des Lichtes, der uns in aller Dunkelheit – wie mit einer Laterne – immer wieder sucht. Egal wie weit wir uns verlaufen haben, holt er am Ende
die La – ter – ne raus.
Gerd Pettrich
Jugendwart im Kirchenbezirk Leipziger Land