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Wort zum Tag – 07.02.2025
7. Februar 2025
Wer ist dieser?
Am kommenden Sonntag wird in den Kirchen folgende Geschichte im Mittelpunkt stehen: Jesus fährt mit seinen Freunden im Boot über den See Genezareth. Die Freunde haben alles im Griff, sie sind vom Fach. Viele von ihnen waren früher Fischer auf diesem See. Jesus schläft hinten im Boot. Doch plötzlich geraten sie in Seenot. Jesus schläft weiter. Sie wecken ihn mit Macht und fragen: ist es Dir egal, dass wir umkommen? Jesus steht auf, befiehlt Wind und Wellen „Ruhe jetzt!“ und es wird still. Die Freunde fragen sich betroffen: „Wer ist dieser, dass ihm selbst Wind und Wellen gehorchen?“ Das heißt, Jesus hat sogar Macht über Naturgewalten, über Wind und Wetter, über Krankheiten und Pandemien, über Feuer und Wasser und Massenhysterie.
Diese Aussage gehört zum kirchlichen Programm, am Jahresanfang. Wir kommen von Weihnachten her. Dort haben wir vom Kind in der Krippe geredet, dem Jesus-Baby. Aber entscheidend ist nicht die Frage nach der Geburt oder dem Baby, sondern nach der Person Jesu. Wer ist dieser Jesus von Nazareth? Nehmen wir an, wir würden auf unserem Personalausweis alle das erste Bild, was von uns gemacht wurde, haben. Wie aussagekräftig wäre das, könnten wir die Personen wiedererkennen und zuordnen? Es braucht aktuelle Bilder. Das ist der Grund, weshalb am Jahresanfang nach der Geburtsgeschichte die „Bilder“ von Jesus aktualisiert werden. Woran denken Sie, wenn Sie an Jesus denken? Welche Bilder ziehen vor Ihren Augen auf. Ich möchte ihnen kurz darlegen, was wir bis jetzt gesammelt haben. Zuerst bei der Taufe hat Gott Jesus als seinen Sohn bezeichnet mit der Aufforderung an uns Menschen, „auf den sollt ihr hören!“ Er ist das Sprachrohr Gottes. Als zweites – es war die erste Woche der Präsidentschaft von Donald Trump – wurde die ersten Amtshandlung Jesu thematisiert. Welch ein Kontrast! Was Trump tat, wissen wir, aber Jesus? Jesus rettete eine Hochzeit, indem er für Nachschub beim ausgegangenen Wein sorgte. Jesus der Freude schenkt: Im Hier und Jetzt feiert er mit uns und schenkt uns Freude, aber er lädt auch zur Feier der Ewigkeit, dem eigentlichen Fest, ein. Welch ein Unterschied zu den Herrschern dieser Welt! Danach wurde in den Blick genommen, dass Jesus auch für die da sein will, die wir nicht auf dem Schirm haben und für die, die wir nicht mögen, die anderen, die zu Reichen oder zu Armen, die zu weit rechts oder zu weit links, die Fremden. Er will auch der Retter der ganz anderen, der „Heiland der Heiden“, sein. Er geht auf sie zu und lädt sie zu sich ein. Mit der oben skizzierten Geschichte wird nun deutlich, dass Jesu Vollmacht sich auch über die Naturgewalten erstreckt. Dort wo wir uns hilflos ausgeliefert fühlen – dort bedarf es nur eines Wortes aus seinem Mund und die Situation ist eine andere. Jetzt haben wir eine Charakteristik, ein Bild von dem Mann, der aus dem Kind in der Krippe geworden ist. Dieser Jesus lädt uns ein, spricht uns Mut zu, fordert uns heraus und schenkt uns ein Ziel.
Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen – besuchen Sie einen Gottesdienst! Wir – die Kirchgemeinden, Pfarrerinnen und Pfarrer – freuen uns auf Sie.
Markus Helbig – Pfarrer im Kirchspiel Geithain-Frohburg-Lunzenau
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