Der Glaube wird in der Liebe tätig

Ein amerikanischer Reporter begleitete Mutter Teresa in den Elendsvierteln Indiens bei ihrer Arbeit. Er sah zu und ließ vom Kamerateam filmen, wie sie Kinder aus der Mülltonne auflas, die schon halbtot und verhungert waren, wie sie Sterbende von der Straße in Pflegehäuser brachte. Als Mutter Teresa einen schmutzigen, stinkenden und von Krankheit entstellten Menschen liebevoll in den Arm nahm und ihn an ihr Gesicht drückte, sagte der Reporter beeindruckt: „Nicht für 1000 Dollar würde ich so etwas tun!“ Mutter Teresa antwortete ihm gütig: „Ich auch nicht!“ – „Ja, wofür tun Sie es dann?“ – „Ich tue es für Jesus. In jedem dieser Menschen begegnet mir Jesus selbst. Seine Liebe zu mir und den Armen bewegt mich, es zu tun!“ –

Im Wochenspruch heißt es: „Jesus Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan!“ (Matthäus 25,40)

Wer sind unter uns die geringsten Brüder und Schwestern? Sind es die Obdachlosen, die wir in Leipzig in der Innenstadt sehen? Oder sind es vielleicht die Arbeitskolleginnen oder unsere Nachbarn? Ich sage mir im pfarramtlichen Trubel: Unterbrechungen sind meine Aufgabe. Also, wenn jemand um Rat oder Hilfe bittet, will ich zuerst da sein und nach meinen Möglichkeiten Hilfe anbieten. Vor allem will ich ihn nicht wegschicken, weil er stört. Das gehört für mich zum glaubwürdigen Christsein dazu. Frei nach dem Zitat: „Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst.“ (Emerson)

Dabei bin ich sehr dankbar, dass ich auf professionelle Hilfe verweisen kann, wie z.B. die Diakonie Leipziger Land. Dort gibt es die verschiedensten Beratungsangebote. Von Schuldnerberatung über die Familienberatung bis hin zur Schulsozialarbeit. Sagen Sie es gern weiter: Hier finden Sie Hilfe: www.diakonie-leipziger-land.de

Dort und hoffentlich auch an uns wird der christliche Glaube in der Liebe tätig.

Pfarrer Michael Tetzner im Kirchspiel Geithain – Frohburg – Lunzenau