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Wort zum Tag – 12.12.2025


12. Dezember 2025

Mächtig gewaltig…

Sie kennen die Olsenbande? Dann haben Sie auf die Überschrift hin vielleicht „… Egon!“ ergänzt. In der alten dänischen Gaunerkomödie sagt diesen Satz immer der Benny Frandsen voller Begeisterung über den neuen Plan zu dem genialen Chef und Denker Egon Olsen.

An den musste ich denken, als ich den Wochenspruch für die neue Advents-Woche las: „Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig.“ (Jesaja 40, 3.10)

Advent heißt: einer kommt – der allmächtige Gott selbst. Aber wie kommt er? Jesaja sagt: „Er kommt gewaltig.“

Das klingt zuerst nach Stärke, Macht und überwältigender Kraft. Ein Gott, der nicht aufzuhalten ist, der die Wege bahnt, die Täler erhöht und die Berge erniedrigt.

Doch im nächsten Atemzug – im Vers 11 – überrascht uns Jesaja: „Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln … die Mutterschafe führen.“

Mit anderen Worten: Die „Gewalt“ Gottes ist keine zerstörerische Gewalt. Sie ist eine sanfte, heilende, tragende Kraft. Mächtig – und doch zärtlich. Gewaltig – und doch voller Liebe.

Gottes Macht ist die Macht der Fürsorge. Wo Menschen mit Härte, Druck und Lautstärke versuchen, etwas zu bewegen, da kommt Gott anders. Er wirkt durch Nähe, Geduld, Trost und Behutsamkeit. Er macht Wege frei, indem er Herzen berührt. Er richtet auf, indem er uns in seine Arme nimmt, wie ein guter Hirte, der seine jungen Schäflein, beschützen und aufwachsen sehen möchte.

Darum heißt es: Bereitet dem Herrn den Weg! Nicht durch große Leistung, sondern durch offene Herzen. Nicht durch Perfektion, sondern durch Vertrauen. Gott kommt – mächtig gewaltig – und doch als ein guter Hirte, der uns trägt.

Möge dieser Advent uns neu spüren lassen: Die stärkste Kraft ist die Liebe Gottes, die uns sammelt, trägt und führt. Und die hat einen Namen: Jesus.

Sein Kommen feiern wir wieder zu Weihnachten. Und er wird am Ende der Zeiten wiederkommen in großer Herrlichkeit – mächtig gewaltig und liebevoll, Jesus.

Lasst uns diesen Jesus – diesen Herrn, zum Vorbild nehmen und wie er die Liebe leben. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.

Pfarrer Johannes Möller, Syhra, Kirchspiel Geithain-Frohburg-Lunzenau