
Wort zum Tag – 16.05.2025
16. Mai 2025
Mach mal Mut!
je älter ich werde, desto größer ist mein Hang zu Bedenken, Befürchtungen und Ängsten. Ich habe eben erlebt, dass das Leben nicht immer so rosig, entspannt, aufregend oder auch nur NEU ist. Als jüngerer Mensch ist mir die Unbekümmertheit leichter gefallen. Der Zauber des Anfangs, des ersten Kusses, der ersten eigenen Wohnung oder auch der ersten eigenen Zigarette wirkt eben selten ein Leben lang.
Und dann kommen da noch die Herausforderungen des Alltags obendrauf, der fehlende Radweg, die fehlende Sprachfähigkeit, die fehlende Menschenfreundlichkeit oder das fehlende politische Erinnerungsvermögen dazu. Da sind die üblen Gedanken schon vorprogrammiert.
Dabei sind doch wir angegrauten Menschen, und damit meine ich alle jenseits der statistischen Lebenshälfte, in der Pflicht Hoffnung, Freude und vor allem Gelassenheit in unsere Familien, Arbeitsteams und auch in die Gesellschaft zu bringen. Wir sollten doch die MutmacherInnen sein.
In der Bibel gibt es den König David – ein Held, ein Rockstar, auch ein Ehebrecher, und Mörder. Dieser hat in seinem erlebnisreichen Leben viel Leid erfahren und auch einiges an Leid anderen Menschen zugefügt. Der Sohn dieses Königs, Salomo, sollte nun seinerseits König werden und gleich zu Beginn eine übergroße Aufgabe übernehmen: einen riesigen Tempel bauen.
David hat statt Bedenken und mahnenden Worten seinem Sohn jedoch folgendes gesagt:
„Sei getrost und unverzagt und mache es! Fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken!“ Gott wird Dich in seinen Händen halten.
Ich hoffe, dass Du dieses Gefühl des Getragen- und Gehaltenseins auch kennst, auch wenn Du vielleicht nicht an Gott glaubst. Aus diesem Gefühl des Gehaltenwerdens entsteht die Zuversicht und der Mut, die Zukunft zu gestalten. Diesen Mut brauchen wir für uns selbst und müssen den unbedingt unseren Kindern weitergeben. Dazu fällt mir ein Liedvers von Gerhard Schöne ein:
Spar deinen Mut nicht auf für später,
wenn du mal „was ganz Großes“ bist.
Dein kleiner Mut hilft allen weiter,
weil täglich Mut vonnöten ist.
In diesem Sinne – Mach mal Mut!
Stefan Winkelmann
Fachbereichsleiter Kinder und Jugend /Diakonie Leipziger Land
