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Wort zum Tag – 17.01.2025


17. Januar 2025

Gute Vorsätze für das neue Jahr

Viele Menschen nutzen ja den Jahreswechsel, um etwas im eigenen Leben zu ändern. Die Palette ist dabei sehr breit. Früher war ein Klassiker, mit dem Rauchen aufzuhören. Heute sind laut Statistik: „mehr Geld sparen“, „mehr Sport treiben“, „sich gesünder ernähren“ – natürlich in Kombination mit dem Vorsatz „abnehmen“ – und dann noch „mehr Zeit mit Familie/Freunden verbringen“ die beliebtesten Vorsätze für das neue Jahr. Ich wünsche allen, dass sie ihre Vorhaben durchhalten und nicht nach kurzer Zeit bereits „die Luft raus ist“ … Im Bibelwort für Januar 2025 bietet uns Jesus auch einen guten Vorsatz an. Dieser ist aber wirklich „sportlich“ und herausfordernd. Das Programm von Jesus heißt LIEBE. Liebt die Menschen, insbesondere jene, die euch nicht leiden können. Tut ihnen Gutes. Betet für alle, auch für die Menschen, die euch beleidigen. Segnet, statt zu verfluchen. „Oh man“, werden vielleicht viele denken. Diese Ideen sind dann doch etwas überfordernd und unrealistisch. Dann doch lieber mehr Sport treiben … Auf der anderen Seite: Wie nötig und hilfreich wäre eine Haltung der Liebe, die auch „die Feinde“ miteinschließt, für unsere Zeit und unsere Welt? Wir beklagen doch alle den Streit und die Trennung, die wir erleben in Familien und Freundeskreisen, in unserer Gesellschaft, im Dorf, in der Stadt und im ganzen Land. Wir erleben und wissen doch, wie Menschen sich im realen Leben und in digitalen Räumen gegenseitig beschimpfen und beleidigen und daraus am Ende Hass, Gewalt und böse Flüche erwachsen. Um diese Zustände zu ändern, hilft mehr Sport treiben und sich gesünder ernähren nicht wirklich weiter. Mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben, ist prima, greift aber auch zu kurz, wenn es nur um die geht, die ich liebhabe und gut leiden kann. Wenn wir Jesus folgen, geht es darum, das Prinzip und die Kreisläufe der Vergeltung zu durchbrechen. Nicht mehr Beleidigung gegen Beleidigung, Beziehungsabbruch gegen Beziehungsabbruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die große Kraft der Liebe im Sinne von Jesus liegt gerade im Aufrechterhalten von Beziehungen. Damit es im Großen und Ganzen besser werden kann, müssen wir im Kleinen bei uns selber anfangen. Vielleicht hat Jesus sein Anliegen an uns am Ende deshalb nochmals anders formuliert: „Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!“

Tobias Jahn – Geistlicher Leiter der Diakonie Leipziger Land