Notfallnummer nicht vergessen …

Liebe Leserinnen und Leser,

morgen starten wir als Familie in den Winterurlaub. Wir fahren „mit Kind und Kegel“, selbst unsere Großen sind dabei. Das bedeutet ein volles Auto und eine volle Hütte und natürlich den Auftrag an den Papa: „Bitte nichts vergessen!“ Na dann los: Fünf Paar Ski, fünf Paar Skistiefel und Stöcke, Skihosen und -jacken, Ski-Helme und Ski-Brillen, Mützen, Handschuhe und Halswärmer sowie Hausschuhe. Dazu eine Kiste Grundnahrungsmittel für die Selbstversorgung auf der Hütte, natürlich abgestimmt auf die Speisegewohnheiten der Familienbande. Weiter geht es mit Spielen und Büchern zum Chillen am Abend und bitte auch die Bluetooth-Box einpacken. Hat jede und jeder eine Zahnbürste, Zahnpasta und das Duschbad seiner Wahl sowie ein Handtuch? Okay! Diese Dinge packe jeder bitte in seinen persönlichen Rucksack zu seinen anderen wichtigen und unwichtigen Sachen und Habseligkeiten und ab damit in den Kofferraum. Haben wir alles oder fehlt was? Ach, natürlich, auch nötig: die Ausweise und die „Plastikgeld“-Karte, denn schließlich ist Papa auch für das Bezahlen zuständig. Und – ganz wichtig – die Krankenkassenkarten, denn wir treiben ja eine Woche lang einen „Hoch-Risiko-Sport“. War es das jetzt? Fehlt etwas? Habe ich was vergessen? Ich scrolle die Liste auf meinem Handy ab, setze überall Haken und schließe die Notiz-App.

Mein Blick fällt auf den Handy-Kalender und ich sehe, morgen ist der erste Sonntag in der Passionszeit. Der Sonntag trägt den Namen Invokavit. Das heißt: „Er hat gerufen.“ und bezieht sich auf ein altes Gebet in unserer Bibel, nämlich den Psalm 91, Vers 15. Dort lese ich: „Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören.“ Und jetzt fällt mir ein, was nicht fehlen darf und woran mich das Bibelwort erinnern will. Gott anzurufen, also mit Ihm zu sprechen, zu Ihm zu beten. Ja, das will ich nicht vergessen. Ich möchte Gott Danke sagen und Ihn loben für die freie Zeit, die jetzt da ist, und für das Miteinander in der Familie und die Möglichkeit, in die Berge aufzubrechen, um Ski zu fahren. Und ich möchte Gott für uns und alle Ferienreisenden bitten, um seinen Schutz und Segen vor Unfall und Gefahr auf der Fahrt und auf den Pisten, damit wir gesund und fröhlich wiederkommen. Gut, dass ich sie noch entdeckt habe, die „Telefonnummer Gottes“, und so tippe ich 9115 für Psalm 91, Vers 15 als Notfallnummer noch auf die Liste in meiner Handy-Notiz-App …

Herzlichst Ihr

Tobias Jahn – Geistlicher Leiter der Diakonie Leipziger Land